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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 214

1902 - Karlsruhe : Lang
— 214 — Gemeinderat, gleichfalls aus Jakobinern bestehend, teilte unter dem Pariser Gassenpöbel Waffen aus, und die Jakobiner trafen Veranstaltung, daß aus ganz Frankreich Scharen von entlassenen Zuchthäuslern und anderem verworfenem Gesindel nach Paris kamen. Die königlichen Truppen und die Freiwilligen, die sich zum Heerdienste meldeten, wurden an die Grenze geschickt. Hierdurch kamen die Jakobiner in den Besitz der Gewalt zu Paris und unterdrückten mit ihren Pöbelrotten nicht nur die Anhänger der Königsregierung, sondern auch alle Freunde einer gesetzlichen Freiheit. Auf Veranlassung Dantons wurden in den Tagen vom 2. bis 6. September 1792 vom bewaffneten Pöbel die Gefängnisse erbrochen und gegen 4000 gefangene „Aristokraten" auf fcheußliche Art niedergemetzelt. Am 21. September 1792 beschloß der Nationalkonvent die Abschaffung der Königsregierung und die Einführung der Republik, der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Menschen. Frankreich wurde nunmehr durch zwei Ausschüsse des Konvents regiert, den Sicherheitsausschuß und den Wohlfahrtsausschuß. Tatsächlich waren die beiden Häupter des Jakobinerklubs, Danton und Robespierre, die unbeschränkten Gebieter. Der König wurde' vom Konvent als Verräter der Republik zum Tode verurteilt und am 21. Januar 1793 enthauptet. Dasselbe Schicksal hatte ein halbes Jahr später seine Gemahlin Maria Antoinette, die Schwester des Kaisers Joseph Ii. Der Sohn des Königs wurde einem Schuhflicker in die Lehre gegeben und von diesem zu Tode gequält. Um alle Feinde der „einen und ungeteilten Republik" zu vernichten, wurde ein Revolutionstribunal eingesetzt, ein Gerichtshof, der auf die elendesten Angebereien hin mit Verletzung aller Rechtsformen Todesurteile aussprach. Durch ganz Frankreich wurden in jener „Zeit des Schreckens" viele Tausende von rechtlichen Menschen, Männer und Frauen, mittels der Guillotine*) enthauptet oder massenweise erschossen, erschlagen, ertränkt.**) *) Hinrichtungsmaschine mit einem herabfallenden Beile, Fallbeil. **) Einer der berüchtigtsten Schreckensmänner war in dieser Zeit Eulogius Schneider zu Straßburg. Er war der Sohn schlichter Ackersleute aus dem Bistum Würzburg, trat nach feinen Studien zu Würzburg in das dortige Franziskanerkloster, verließ den Orden, wurde Hofprediger des Herzogs von Württemberg, dann Professor an der Universität in Bonn, kam 1791 in das Elsaß, übernahm das Pfarramt in Tossenheim und Oberbronn (im Unter-Elsaß) und wurde dann Generalvikar des revolutionärgesinnten Bischofs Beendet in Straßburg. Als wütender Jakobiner erhielt er die Stelle eines „öffentlichen Anklägers" beim Revolutionstribunal. Als solcher reifte er mit seiner Guillotiue im Unter-Elsaß umher und ließ im ganzen 31 Personen hinrichten. Das Ober-Elsaß verwehrte ihm den Eintritt. Eine Zeitlang schlug er seinen Sitz in Barr auf. Hier verheiratete er sich und zog an der Seite seiner jungen Frau in einem mit sechs Pferden bespannten Wagen nach Straß-burg. Diesen großartigen Einzug, der der Einfachheit republikanischer

2. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 640

1888 - Berlin : Hertz
640 Waffenstillstands-Verhandlungen. im Besitze Frankreichs, eine stets offene Ansfallspforte gegen Süddentsch-land. In deutschem Besitze gewinnen Straßbnrg und Metz dagegen einen defensiven Character; wir sind in mehr als zwanzig Kriegen niemals die Angreifer gegen Frankreich gewesen, und wir haben von letzterem nichts zu begehren als unsere von ihm so oft gefährdete Sicherheit im eigenen Lande. Frankreich dagegen wird jeden jetzt zu schließenden Frieden nur als einen Waffenstillstand ansehen und uns, um Rache für seine jetzige Niederlage zu nehmen, ebenso händelsüchtig und ruchlos wie in diesem Jahre, wiederum angreifen, sobald es sich durch eigene Kraft oder fremde Bündnisse stark genug dazu fühlt." Hiermit hatte Gras Bismarck zum ersten Male mit voller Klarheit und Bestimmtheit die politischen Forderungen für den Friedensschluß angekündigt: er durfte sich dabei in der That auf die einmüthige Stimme des deutschen Volkes berufen, welche seit den großen und entscheidenden Siegestagen die Wiedergewinnung von Elsaß und Lothringen für Deutschland als den unabweislichen Siegespreis bezeichnet hatte. Die Zusammenkunft von Jules Favre mit dem Grafen von Bismarck fand am 19. zu Haute Maison und am 20. in Ferneres statt. Es handelte sich dabei vor Allem um die Bedingungen eines Waffenstillstands, nur beiläufig um die künftigen Friedensbedingungen. In dieser Beziehung erklärte I. Favre vorweg, daß er jede mögliche Geld-entschädigung in Aussicht stellen könne, Landabtretungen dagegen ablehnen müsse. Nachdem Graf Bismarck letztere als unentbehrlich bezeichnet hatte, erklärte Favre die Friedensunterhandlungen als aussichtslos, weil Landabtretungen für Frankreich erniedrigend, ja sogar entehrend fein würden. „Es gelang mir nicht," berichtete Graf Bismarck über die Unterredung, „ihn zu überzeugen, daß Bedingungen, deren Erfüllung Frankreich von Italien erlangt, von Deutschland gefordert habe, ohne mit einem der beiden Länder im Kriege gewesen zu sein, Bedingungen, welche Frankreich ganz zweifellos uns auferlegt haben würde, wenn wir besiegt worden wären, und welche das Ergebniß fast jeden Krieges auch der neuesten Zeit gewesen wären, für ein nach tapferer Gegenwehr besiegtes Land an sich nichts Entehrendes haben könnten, und daß die Ehre Frankreichs nicht von anderer Befchaffenheitfei,als diejenige aller anderen Länder. Ebensowenig fand ich bei Herrn Favre dafür ein Verständniß, daß die Rückgabe von Straßbnrg bezüglich des Ehrenpunktes keine andere Bedeutung, als die von Landau oder Saarlouis haben würde, und daß die gewalttätigen Eroberungen Ludwigs Xiv. mit der Ehre Frankreichs nicht fester verwachsen wären, als diejenigen der ersten Republik oder des ersten Kaiserreichs." Eine praktischere Wendung nahmen die Besprechungen erst in Ferneres, wo sie sich mit der Frage des Waffenstillstands beschäftigten. Als Bedingungen des Waffenstillstands wurde von deutscher Seite die Uebergabe der Festungen verlangt, welche die Verbindung der deutschen Truppen mit Deutschland erschwerten, vornehmlich von Straßburg, To ul und einigen kleinen Festungen. I. Favre legte seinerseits den größten Werth darauf, daß die Einschließung von Paris während des Waffenstillstands aufgegeben werde; hierauf erklärte jedoch Graf Bismarck

3. Elsässische Geschichtsbilder - S. 68

1884 - Straßburg : Bull
logius Schneider war im Elsasse der öffentliche Ankläger. Von Straßburg aus machte er sogenannte Gerichtsgänge durch das Land, um es von den verdächtigen Personen zu reinigen. Überall hin begleitete ihn die Guillotine. Und doch verfuhr er in den Augen der Jakobiner noch zu mild. Es bildete sich eine Partei, die seinen Sturz beschloß. Unter seinen Gegnern war fje< sonders der Maire von Straßbnrg, ein eingewanderter Franzose, Namens Monet. Schneider befand sich in Barr, als er den Befehl zur schleunigen Rückkehr nach Straßburg erhielt. Er fuhr mit 6 Pferden in die Stadt ein. Dies wurde sofort als die gröbste Verletzung der Gleichheit aller Bürger ausgeschrieen und Schneider noch in derselben Nacht verhaftet. Am nächsten Tage wurde er 4 Stunden lang am Schandpfahl den höhnischen Bücken und Worten der Menge ausgestellt. Daun wurde er nach Paris geschafft und dort guillotiniert. Nach dem Sturze Schneiders schaltete der Maire Monet mit zügelloser Willkür. Man dachte daran, sämtliche Landbewohner des Elsasses in das Innere Frankreichs zu versetzen, um sie endlich einmal von ihrer „germanischen Barbarei" abzubringen. Monet erklärte unumwunden, sämtliche Deutsche müßten vernichtet werden. Man hatte den festen Plan, 6000 deutsche Gefangene im Rhein zu ersäufen, nur die Dazwi-scheukunst des Kommandanten verhinderte die Ausführung. Dieses zähe Festhalten der Elsässer an den Sitten und Anschauungen des Volkes, zu dem sie durch Jahrhunderte gehört haben, erregte bei den Franzosen den höchsten Groll. Auf alle mögliche Weise suchte mau sie zu bekehren, aber erst die Zeit Napoleons hat darin große Fortschritte gemacht und die deutschen Grundlagen des Elsasses aufs tiefste erschüttert. Schluß. Nirgends wurde dienapoleonischeherrschaftmit größerer Freude begrüßt, als im Elsasse. Mit ungeheurem Jubel wurde Napoleon bei seiner ersten Anwesenheit in Straßburg empfangen. Er gewann durch seinen Kriegsruhm die Herzen der Elsässer vollständig für Frankreich, so daß die deutschen Truppen, welche in den Freiheitskriegen das Elsaß besetzten, bei den Bewohnern durchaus keine Anhänglichkeit sür Deutschland mehr vorfanden. Beim erste n Pariser Frieden (1814) dachten preußische Staatsmänner

4. Elsässische Geschichtsbilder - S. 63

1884 - Straßburg : Bull
- 63 — Oberst Asfeld der Rheinschanze und besetzte alle Zugänge der Stadt. Als die Kunde hiervon nach Straßburg kam, eilte unter dem Läuten der Sturmglocke alles in gewaltiger Aufregung zusammen, die Wälle wurden besetzt, die Kanonen auf die Mauern gebracht. Aber die Stadt besaß nur noch eine Mannschaft von 400 Soldaten, und Oberst Asfeld erklärte, daß General Mom-clar mit 30000 Mann von Jllkirch heranrücke. Nur zu bald konnten sich die Bürger von der Wahrheit dieser Aussage überzeugen. Ein enger Kreis von Truppen zog sich um die Stadt. An Verteidigung war gegen die bedeutende Übermacht nicht zu denken. Der Stadtrat selbst ließ die Kanonen ohne Munition, um die Stadt nicht durch unüberlegten Widerstand in nutzlose Gefahr zu bringen. Am 28. September verhandelten die städtischen Abgesandten mit dem französischen Minister Lonvois. Dieser verlangte Unterwerfung der Stadt unter die Oberhoheit der französischen Krone, Leistung des Eides an den König und Aufnahme einer Besatzung. Im Falle der Nichtannahme dieser Bedingungen drohte er, die Stadt der Verwüstung preiszugeben. Der Rat willigte ein. In der Nacht vom 29. zum 30. September arbeiteten die Stadtschreiber die zehn Artikel der Kapitulation aus. Am folgenden Tage rückten 15000 Mann als Besatzung ein. Am 4. Oktober leistete der Rat den Eid der Treue; am 30. hielt der Bischof Egon von Fürstenberg seinen Einzug in die Stadt und ergriff feierlichen Besitz vom Münster. Drei Tage darauf zog König Ludwig selbst mit dem höchsten Hofstaat in Straßburg ein. Schon am 4. Oktober begann der Bau der Citadelle, und wenige Tage nach Beginn der Arbeit richtete Lonvois an den König die stolzen Worte: „Eure Majestät darf daraus zählen, daß, wenn die Citadelle vollendet und am Eude der Brücke nach der Breisganer Seite zu ein Fort mit 4 Bastionen errichtet ist, keine Macht in Europa es wagen wird, Eure Majestät mit Gewalt vou diesem Posten zu vertreiben." Der Hohenzollern Sorge um des Deutschen Reiches Wohlfahrt und ihre Beziehungen zum Elsaffe. Durch die Bestimmungen des westfälischen Friedens war des Kaisers Machtvollkommenheit herabgedrückt. Die deutschen Fürsten verfolgten nur ihr eigenes Interesse. Bon den hohen-

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 146

1895 - Leipzig : Voigtländer
146 mehrere Siege ihre Eroberungen in Italien weg. Da kam Bonaparte aus gypten zurck. 2. Die Konsularregierung in Frankreich 17991804. Er strzte mit Waffengewalt die verachtete Direktorialregierung (18. Brumaire, 9. No-1799vember 1799) und stellte sich an die Spitze des Staates. Nur dem Namen nach blieb Frankreich eine Republik. Denn Bonaparte als erster Konsul 17991804, (mit zwei einflulosen Nebenkonsuln) auf zehn Jahre eingesetzt, bte volle monarchische Gewalt aus. Der Krieg nahm nun eine andere, den Franzosen gnstige Wendung. Mit einem Heere die Alpen berschreitend, besiegte Bonaparte die sterreicher in der Schlacht bei Marengo 1800, und gewann dadurch Oberitalien wieder. Der General Moreau drang der den Rhein in Bayern vor, schlug die sterreicher in der Schlacht bei Hohen-linden und bedrohte Wien. Diese Siege der franzsischen Waffen fhrten zu 1801 dem Frieden von Lneville 1801, in welchem das linke Rheinufer (1150 Lh Meilen und fast vier Millionen Einwohner) an Frankreich ab-getreten und die in Holland und Oberitalien von den Franzosen errichteten Republiken anerkannt wurden. Auch mit Rußland, wo (1801) der Kaiser Alexander I. seinem Vater Paul auf dem Throne gefolgt war, wurde Friede gemacht. Mit England schlo Frankreich den Frieden zu Amiens 1802, in welchem England die meisten eroberten Kolonieen in Westindien an Frankreich zurckgab. Die deutschen Fürsten, welche im Lneviller Frieden Besitzungen auf dem lin fett Rheinufer verloren, wurden durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisa-tionen) und freier Reichsstdte entschdigt. Von den letzteren blieben nur sechs: Augs-brg, Nrnberg, Frankfurt a. M., Hamburg, Lbeck und Bremen erhalten. Die geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier gingen ein, der geistliche Kurfürst von Mainz blieb als Kurerzkanzler (mit dem Sitz in Regensburg). Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden Kurfrstentmer (deren jetzt im ganzen zehn waren). Bonaparte regierte als Konsul mit Kraft und Einsicht. Er stellte durch ein Konkordat mit dem Papste die katholische Kirche in Frankreich wieder her und gestattete den meisten Emigranten die Rckkehr ins Vaterland. 1802 lie er sich zum Konsul auf Lebenszeit erheben und sich die Wrde eines Prsidenten der italienischen Republik bertragen. Die Entdeckung einer Verschwrung unter Pichegr zur Herstellung der Knigsherrschaft in Frankreich fhrte zur Erschieung des auf deutschem Boden (in dem badischen Stdtchen Ettenheim) aufgegriffenen Herzogs von Enghien, zu Pichegrs gewaltsamem Tode im Gefngnis und zur Verbannung des republikanisch gesinnten Generals Moreau. Darauf erklrte sich Bonapartx als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen 1804. /

6. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 213

1891 - Leipzig : Voigtländer
213 auf zehn Jahre eingesetzt, bte volle monarchische Gewalt aus. Der Krieg nahm nun eine andere, den Franzosen gnstige Wendung. Mit einem Heere die Alpen berschreitend, besiegte Bonaparte die fter-reicher in der Schlacht bei Marengo 1800 und gewann dadurch Ober- 1800 italien wieder. Der General Mvre au drang der den Rhein in Bayern vor, schlug die sterreicher in der Schlacht bei Hohen-linden und bedrohte Wien. Diese Siege der franzsischen Waffen fhrten zu dem Frieden zu Lneville 1801, in welchem das gesamte 1801 linke Rheinufer (1150 Hhmeilen und fast vier Millionen Ein-wohner) an Frankreich abgetreten und die in Holland und Ober-italien von den Franzosen errichteten Republiken anerkannt wurden. Auch mit Rußland (wo 1801 der Kaiser Alexander I. seinem Vater Paul auf dem Throne gefolgt war) wurde Frieden gemacht, und mit England schlo Frankreich den Frieden zu Amiens 1802, in 1802 welchem England die meisten eroberten Kolonieen in Westindien an Frankreich zurckgab. Die deutschen Fürsten, welche im Lneviller Frieden Besitzungen auf dem linken Rheinufer verloren, wurden durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisationen) und freier Reichsstdte entschdigt. Von den letzteren blieben nur sechs: Augsburg und Nrnberg, Frankfurt a. M., Hamburg, Lbeck und Bremen erhalten. Die geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier gingen ein, der geistliche Kurfürst von Mainz blieb als Kurerzkanzler (mit dem Sitz in Regensburg). Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden Kurfrstentmer (deren jetzt im ganzen 10 waren). Bonaparte regierte als Konsul mit Kraft und Einsicht. Er stellte durch ein Konkordat mit dem Papste die katholische Kirche in Frankreich wieder her und gestattete den meisten Emigranten die Rck-kehr ins Vaterland. 1802 lie er sich zum Konsul auf Lebens-zeit erheben und sich die Wrde eines Prsidenten der ita-lienischen Republik bertragen. Die Entdeckung einer Ver-schwrung unter Pichegr zur Herstellung der Knigsherrschaft in Frankreich fhrte zur Erschieung des auf deutschem Boden (in dem badischen Stdtchen Ettenhen) aufgegriffenen Herzogs von Enghien, zu Pichegrs gewaltsamem Tode im Gefngnis und zur Verbannung des republikanisch gesinnten Generals Morectu. Darauf erklrte sich Bonaparte als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Fran-zosen 1804. Napoleon lie sich am 2. Dezember 1804 unter groem Prunk in 1804 der Notre-Damekirche zu Paris vom Papste falben und fetzte sich und feiner Gemahlin Jofephine die Kaiferkrone auf. Seine Brder

7. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 46

1912 - Breslau : Hirt
46 C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. Lothringen mit Metz von Frankreich abgetreten und diese Gebiete als un- mittelbares Reichsland mit dem Deutschen Reiche für immer vereinigt. Durch Gesetz vom 31. Mai 1911 hat Elsaß-Lothringen eine Verfassung erhalten und gilt als Bundesstaat? im Bundesrate führt es drei Stimmen. Diese Stimmen werden nicht gezählt, wenn sie allein den preußischen Stimmen die Mehrheit geben würden oder wenn über Änderungen der Verfassung ab- gestimmt wird. Die Staatsgewalt in Elsaß-Lothringen übt der Kaiser aus. An der Spitze der Landesregierung steht ein Statthalter, der vom Kaiser unter Gegen- Zeichnung des Reichskanzlers ernannt und abberufen wird. Der Statthalter, der in Straßburg residiert, ernennt und instruiert die Bevollmächtigten zum Bundesrat und gegenzeichnet die Anordnungen und Verfügungen des Kaisers, wodurch er die Verantwortlichkeit für sie übernimmt. Der Kaiser kann dem Statthalter landesherrliche Befugnisse übertragen. Der Umfang dieser Über- tragung wird durch kaiserliche Verordnung bestimmt, die vom Reichskanzler gegenzuzeichnen ist. Landesgesetze für Elsaß-Lothringen werden vom Kaiser mit Zustimmung des aus zwei Kammern bestehenden Landtages erlassen. Die Gesetzentwürfe über die Feststellung des jährlichen Landeshaushaltsetats werden zuerst der Zweiten Kammer vorgelegt und von der Ersten Kammer im ganzen an- genommen oder abgelehnt. Der Ersten Kammer gehören als Mitglieder an: die Bischöfe zu Straßburg und Metz sowie während der Sedisvakanz eines der Bistümer sein ältester Bistumsverweser, der Präsident des Oberkonsistoriums der Kirche Augsburgischer Konfession und der Präsident des Synodalvorstandes der reformierten Kirche, der Präsident des Oberlandesgerichts zu Colmar, ein ordentlicher Professor der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg, ein Vertreter der israelitischen Konsistorien, je ein Vertreter der Städte Straßburg, Metz, Colmar und Mül- Hausen, je ein Handelskammervertreter derselben vier Städte, je zwei Land- wirtschaftsvertreter der Bezirke Oberelsaß, Unterelsaß und Lothringen (von denen je einer bäuerlicher Kleinbesitzer sein muß) und zwei Handwerksvertreter. Zusammen also 23 Mitglieder. Dazu treten in Elsaß-Lothringen wohnhafte Reichsangehörige, welche der Kaiser auf Vorschlag des Bundesrats ernennt und deren Zahl die der übrigen Mitglieder nicht übersteigen darf. Sobald durch Reichs- oder Landesgesetz eine Arbeitervertretung (Arbeitskammer) ge- schaffen ist, hat sie drei Vertreter des Arbeiterstandes als weitere Mitglieder in die Erste Kammer zu wählen. Wählbar sind nur Reichsangehörige, die in Elsaß-Lothringen ihren Wohnsitz haben und mindestens 30 Jahre alt sind. Die Mitgliedschaft der gewählten und ernannten Kammermitglieder dauert fünf Jahre. Die Zweite Kammer geht aus allgemeinen und direkten Wahlen mit geheimer Abstimmung nach Maßgabe des mit dem Verfassungsgesetz gleichzeitig angenommenen Wahlgesetzes hervor. Die Abgeordneten der Zweiten Kammer werden in Zeiträumen von fünf Iahren neu gewählt. Dem Kaiser steht es zu, die Kammern zu berufen, zu eröffnen, zu vertagen, zu schließen und aufzulösen.

8. Die Weltgeschichte - S. 165

1835 - Mainz : Kupferberg
Krieg gegen die Franzosen 163 n.c.g. 17) Leopold Ii., der durch weises Nachgeben die Ruhe 1790. in seinen Staaten wieder herstellt, und gegen die Beeinträch- tigungen der Franzosen tut Elsaß und Lothringen, sowie zum Schutze der königlichen Familie Ludwigs, stch mit dem Könige Friedrich Wilhelm von Preussen zu Pilnitz 1791 verabredet, und dann zu Berlin 1792 einen Allianztractat abschließt; aber schon in demselben Jahre stirbt. Ihm folgt sein Sohn 18) Franz Ii., welcher die erzwungene Kriegserklärung 1792. Ludwigs erwidert. a) Erster Krieg des Kaisers gegen die franzö- sische Revolution, 1792 — 1797, Frieden zu Eampo Formio. Die französischen Armeen in den österreichischen Niederlanden zurückgeschlagen, sind glücklicher am Rheine unter Gustine rc. Preussen nimmt Antheil. Der Herzog von Brannschweig (sein drohendes Manifest) rückt mit den vereinten Heeren in die Champagne, bei Valmy von Dumouriez geschlagen, unter gräßlichen Mühseligkeiten zurück hinter die Mosel. Frankreich eine Republik; Belgien und Savoyen von den Franzosen erobert; die Oesterreicher bei Jemappe von Dumouriez ge- schlagen ; die österreichischen Niederlande eingenommen, sowie Mainz, Speier und Worms durch Gustine; und nachdem sie den König 1793 hingerichtet, erklären sie den Krieg gegen England, die vereinten Niederlande und Spanien. Darauf durch Pitt die erste große Coalition der meistert eurv-1793. päischen Mächte gegen Frankreich. Dumouriez, bei Necrwittden von dem Prinzen von Kobnrg geschlagen, entflieht, während die österreichischen Niederlande armeen mit der Guillotine in Frankreich umherziehend. Die Königin Marie Antoinette im Oktober, der Herzog von Orleans ( Egalite ), Johanna Roland und Raitly im November, später des Königs Schwe- ster Elisabeth hingerichtet. Neue Zeichrechnung; Dernunftgvttesdienst. Der Terrorismus immer gräßlicher. Marat ermordet, Danton gestürzt 1794; aber auch Robespierre durch den Convent im Juli hingerichtet. Don nun an die Gemäßigten im Uebergewichte; die Jakobiner aufge- hoben. Statt des Conventes eine Directorialregierung mit zwei Sena- ten den 28, Oktober 1795 (gemäßigte Volksherrschaft).

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 479

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Frankreich bis zur Errichtung des Kaiserthums. 4/9 Fersen die übrigen Anstalten in Paris machte. Ludwig war glücklich genug mit seiner Familie aus der Hauptstadt zu ent- -iu,K kommen, ward aber zu St. Menehould von dem Postmeister Drouet erkannt und auf dessen Veranstaltung zu Varennes ver- haftet. Vier Tage darauf zog er, unter Begleitung der Mitglie- der der Nationalversammlung Latour -Maubourg, Petion, Barn ave und des Generaladjutanten Dumas als Gefangener^ wieder in Paris ein. Doch schützte ihn noch ein Decret der Un- Verletzbarkeit des Königs, vom 15. Juli vor Gewaltthä- tigkeit. Am 3. Sept. hatte die Nationalversammlung die Aus- arbeitung der neuen Constitution beendigt; am 14. Sept. beschwor sie der König und am 30. Sept. löste sich die erste National- versammlung nach einer etwas mehr als zweijährigen Dauer auf. Eine neue, aus 747 Mitgliedern, größtenlheils wüthenden Iacobi- nern, bestehende, trat schon am folgenden Tage unter dem Namen Nn *• der gesetzgebenden Versammlung (usleinblee legisla- 0f*‘ live) an ihre Stelle, um die entworfene Verfassung im Innern ins Werk zu richten. Ein wilder Parteigeist, so wie eine ent- schiedene Lust zum Kriege, von welchem aber auch die übrigen Parteien ihr Heil erwarteten, sprach sich von nun an vorherr- schend aus. Schon langst richteten die deutschen Fürsten be- sorgte Blicke auf Frankreich, und die Churfürsten von Mainz, Tri- er, Köln, der deutsche Orden, die Bischöfe von Straßburg, Spei- er, Basel, die Herzöge von Zweibrücken und Würtemberg, die Fürsten von Hessen-Darmstadt, Baden, Nassau, Leiningen, Löwenstein, waren durch die gewaltsamen Aufhebungen der Feudalverhältnisse in ihren Besitzungen, die in Elsaß, Franche-Comte, Lothringen, Hennegau lagen, empfindlich verletzt worden, und der Kaiser Leopold Ii. suhlte sich als Bruder der Königin Maria An- toinette verpflichtet, dem bedrängten Königspaare beizustehen. Ein zwischen ihm und dem Könige von Preußen, Friedrich Wilhelm Ii, abgeschlossenes Bundniß bestimmte die gesetzgeben- b,_7,s6' de Versammlung, eine Kriegserklärung an Oestreich zu erlassen, wo inzwischen Franz 1!. auf den Thron gestiegen war. Bei Apnt ' Unterzeichnung dieser Kriegserklärung stürzten Ludwig Xvj. Thränen aus den Augen. Der erste Angriff geschah auf die Niederlande, wurde aber von den Oestreichern ohne Mühe und zum schimpflichen Nachtheile der ungeübten und ungeordneten französischen Haufen unter dem Marschall Rochambeau zurück- gewiesen. Wider das Erwarten der Nationalversammlung er- klärte auch Preußen den Krieg, den 26. Juni, und der Herzog Ferdinand von Braunschweig erließ unter dem 27. Juli ein don- nerndes Manifest an die Pariser, von einem französischen Emi- granten Marquis von Limon verfaßt, worin sie, unter Androhung einer gänzlichen Zerstörung der Hauptstadt, für das Leben und die Freiheit des Königs und seiner Familie verantwortlich gemacht

10. Geschichte der Neuzeit - S. 252

1887 - Wiesbaden : Kunze
252 Dritte Periode der Neuzeit. Niederlande begonnen, als die Preußen unter dem Herzog Ferdinand von Braunschweig in Lothringen einrückten und die Festungen Longwy und Verdun eroberten. Der Herzog hatte (25. Juli 1792) ein Manifest an die französische Nation erlassen, worin er unter anderem sagte: „Alle Franzosen, welche die geheiligten Rechte ihres Königs nicht sogleich anerkennen würden, besonders aber Paris, sollten die schwersten Strafen erleiden. Es solle dieser Stadt des Aufruhrs ergehen, wie einst Jerusalem; kein Stein solle auf dem andern bleiben, die stolze Stadt solle vom Erdboden vertilgt werden." Diese übermütige Sprache erbitterte das französische Volk aufs äußerste. Alles strömte zu den Fahnen, um dem Auslande das Recht zu bestreiten, sich in die inneren Angelegenheiten Frankreichs zu mischen. Bei St. Menehould hemmte Dümouriez, der französische Führer, die Fortschritte der Preußen und ihrer Verbündeten, und nachdem die Franzosen unter Kellermann in der Kanonade von Valmy (Sept. 1792) den Angriff der Verbündeten glücklich zurückgeschlagen hatten, gaben diese den Plan weiter vorzudringen auf und traten den Rückzug an. Ungünstige Witterung und schlechte oder kärgliche Nahrung hatten die Ruhr im deutschen Heere verbreitet und eine solche Entmutigung hervorgerufen, daß man alle Eroberungen wieder ausgab. Dümouriez rückte jetzt den von den Niederlanden aus eingefallenen Ost reichern entgegen, schlug sie bei Jemappes (6. Nov. 1792) und eroberte ganz Belgien, das die Franzosen als Befreier von der verhaßten östreichischen Herrschaft freudig begrüßte. An alle Völker erging nun der Ruf zur Freiheit: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten." Der französische General Eüstine eilte, von der günstigen Stimmung der Rheinländer für die Freiheit unterrichtet, über Speier und Worms nach Mainz, bekam diese wichtige Festung (21. Okt. 1792) in seine Gewalt und eroberte auch Frankfurt. Aber von hier ward er durch die Hessen und Preußen bald wieder vertrieben und kehrte über den Rhein zurück. Da der König von Sardinien sich den Verbündeten angeschlossen hatte, so nahmen ihm die Franzosen Nizza und Sardinien weg. Ludwigs Xti. Verurteilung. Die Jakobiner, durch die Siege ihrer improvisierten Krieger, welche sich mit der kältesten Todesverachtung pfeifend und singend in das Gewühl der Schlachten gestürzt hatten, noch kühner gemacht, leiteten nun, um Ludwig auf das Schafott zu bringen, einen Prozeß gegen denselben ein. Sie klagten ihn des Verrates und der Verschwörung gegen Frankreich an. Die Häupter der Jakobiner, Robespierre, Danton, Marat,
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